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Heimatkreisgemeinschaft Troppau e.V.

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Heimatkreisgemeinschaft Troppau


Die Heimatkreisgemeinschaft Troppau e.V.
Sitz Bamberg

 
 
ist eine Vereinigung von Vertriebenen aus der Stadt und dem Kreis Troppau. Sie wurde 1955 gegründet  mit dem Ziel, den Zusammenhalt der ehemaligen Bewohner Troppaus und des Oppalandes zu fördern und die kulturelle Entwicklung dieses Gebietes in Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren.

Dazu dient vor allem die bereits seit 75 Jahren monatlich (ab Juni 2019 zweimonatlich) erscheinende Zeitschrift, „Troppauer Heimat-Chronik - Beiträge zur Heimatgeschichte und zur Pflege der alten Heimatgemeinschaft des Oppa- und Altvaterlandes" mit geschichtlichen, kulturgeschichtlichen und heimatpolitischen Themen und Familiennachrichten aus Troppau, Wigstadtl und Umgebung.

Außerdem pflegt die Heimatkreisgemeinschaft Troppau den Kontakt zu den in Troppau/Opava verbliebenen deutschsprachigen Landsleuten, die im Schlesisch-Deutschen Verein e.V. (Slezsky nemecky svaz o.s.) und seinem Begegnungszentrum, CZ-746 01 Opava, Horovo náměsti 2, Tel. +042 731 087 151, E-Mail: sdv.troppau@email.cz,  Internet: http://www.slezskynemeckyspolek.eu  Vorsitzender Richard Neugebauer zusammengeschlossen sind.

Im Juni 1958 übernahm die Stadt Bamberg die Patenschaft über die vertriebenen Troppauer. Seither kommen sie alle zwei Jahre zu ihrem Bundestreffen in ihrer Patenstadt zusammen. Seit der Wende nahmen auch Landsleute aus Troppau/Opava an den Treffen teil. Seit dem Jahr 2003 besteht auch eine Städtepartnerschaft zwischen Troppau/Opava und Roth bei Nürnberg.

Die Heimatkreisgemeinschaft Troppau e.V. besitzt in Bamberg, Hauptwachstraße 16/II, ein Archiv mit Literatur, Bildern, Gedenkstücken und Adressbüchern zu Troppau und seinem Umland. Es wird von Herrn Dieter Rehmann, Tel. 0951/6010956, E-Mail: dieter.rehmann@t-online.de, betreut, und kann nach telefonischer Absprache oder nach Anfrage per Mail, besichtigt werden. Außerdem erinnert der Gedenkstein auf dem Troppauplatz in Bamberg an die Geschichte der Stadt Troppau. Die Enthüllung dieses Gedenksteines erfuhr am 6. September 2024 seinen 60. Jahrestag.
 
 
 
 
  
 
 
 

 

Gelungener Festakt zeugt von Lebendigkeit der Troppauer

60 Jahre Patenschaft der Stadt Bamberg über die vertriebenen Sudetendeutschen aus Troppau gefeiert

 Im Spiegelsaal der HARMONIE am Schillerplatz wurde am vergangenen Sonntagvormittag in einem gelungenen Festakt der Übernahme der Patenschaft der Stadt Bamberg über die ehemaligen Bewohner der Stadt Troppau (heute Opava in Tschechien) im Jahre 1958 gedacht. 

 

Vor sechs Jahrzehnten übernahm die Stadt Bamberg unter der Führung des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Theodor Mathieu die Patenschaft über die in der Heimatkreisgemeinschaft Troppau e.V. (HKGT) zusammengeschlossenen Bewohner der im ehemaligen Sudetenschlesien gelegenen Stadt Troppau. Diese Menschen mussten 1945/1946 ihre jahrhundertealte Heimat im heutigen Nordosten von Tschechien im Zuge der Vertreibung der Sudetendeutschen aus der damaligen Tschechoslowakei nach dem Ende des 2. Weltkriegs verlassen. Zusammen mit über drei Millionen Leidensgenossen kamen sie in das zerbombte Deutschland und mussten sich dort eine neue Existenz aufbauen. So gelangten von den ehemals ca. 25.000 deutschsprachigen Bewohnern der Stadt an der Oppa auch einige Hundert nach Bamberg und Umgebung. Maßgeblich für das Zustandekommen der Patenschaft waren auf Seiten der HKGT der damalige 1. Vorsitzende Lothar Foltinek sowie die in Bamberg wohnenden Herren Rudolf Mader, Dr. Lassmann und Dr. Dorniak. 

Der Festakt war neben einer informativen Rückschau auf die Geschichte der früher auch Klein-Wien genannten Stadt Troppau (durch Johannes Heindl (Günzburg), Sohn einer gebürtigen Troppauerin) und auf die Anfänge der Patenschaft selbst (durch Horst Gehringer, Leiter des Stadtarchivs Bamberg), geprägt von der Mahnung, dass Vertreibung Unrecht sei und sich nicht mehr wiederholen dürfe sowie von der Idee der Versöhnung und Zusammenarbeit mit den heutigen Bewohnern der Stadt Opava / Troppau. Dazu war aus Tschechien eine 15-köpfige Delegation mit Bürgermeister Dalibor Halátek an der Spitze sowie Vertretern des dortigen Museums- bzw. Archivbereiches und der heimatverbliebenen Deutschen angereist. Sowohl der 1. Vorsitzende der HKGT, Andreas Henger (Freiburg) als auch die beiden Bürgermeister Wolfgang Metzner (Bamberg) und Dalibor Halátek (Opava / Troppau) widmeten sich in ihren Reden den in die Zukunft gerichteten Themen der Verständigung. 

Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein, dessen Familie über Jahrhunderte über das Herzogtum Troppau herrschten und der in jungen Jahren schon bei Troppauer Bundestreffen in Bamberg anwesend war, hatte ebenfalls sein Kommen zugesagt, musste aber kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von zwei jungen Musikerinnen aus Opava / Troppau sowie von zwei tschechischen Musikerinnen, die heute in Bamberg bzw. Spanien leben. Darüber hinaus brachte der 93-jährige gebürtige Troppauer Wolfram Ruhenstroth-Bauer (Ottobrunn) am Klavier Mozarts Fantasie in d-moll den gut 100 Festgästen zu Gehör.

An den Festakt schloss sich ein Stehempfang an, bei dem in zahlreichen Gesprächen zwischen den anwesenden Vertretern der Stadt Bamberg, den Mitgliedern der tschechischen Delegation, den größtenteils bereits der Bekenntnisgeneration angehörenden Verantwortlichen der HKGT sowie den übrigen Gästen der vergangenen 60 Jahre gedacht und Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit ausgelotet wurden.

Vorankündigung: Am 25. November d.J. um 14 Uhr öffnet die kleine Sammlung der HKGT in der Hauptwachstraße 16 seine Pforten für interessierte Besucher im Rahmen der Aktion „25x25 ins Museum“ anlässlich 25 Jahre Welterbe Bamberg. 

  (Christoph Anderl / 25.06.2018)

 

 

 

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